Die Stimmen werden lauter in der Nacht. Ganz so als wüssten sie, wann die Barrikaden fallen. Sie erzählen Geschichten von Betrug und Enttäuschung und von falscher Hoffnung. Sie pflanzen Gedanken in meinen Kopf als wären es Samen, lassen sie wachsen, lassen sie blühen, lassen sie wuchern. Blutrot. Eisblau. Nachtschwarz. Sie flüstern und seufzen und schreien ihre Geschichten. Eine Symphonie aus Ängsten. Wimmernd verkriechen sie sich in den kleinsten und dunkelsten Ecken, kratzen mit ihren scharfen Nägeln an meinem Verstand und fletschen die Zähne. Sie versuchen mich mit ihrem Gesang zu locken, mich in die Tiefe zu ziehen und wie eine Welle zu brechen. Und manchmal klagen sie nur leise vor sich hin, als fürchteten sie, man würde sie belauschen.
Ich höre ihnen zu, halte den Atem an und warte. Warte auf den Morgen.
Rosenrot
11. August 2011 at 08:01
Wie schön, endlich wieder ein Text von Dir! Gefällt mir sehr gut! Ich mag die bildhafte Sprache.
12. August 2011 at 23:21
Danke dir. Ich weiss, ich hab zu lange nichts mehr geschrieben.
Freut mich, dass es dir gefällt!
19. September 2011 at 08:02
Für Dein Blog wurde Dir der „Erdbeerkuchen mit Grün“ verliehen. Du kannst Ihn hier abholen:
http://cardamonchai.wordpress.com/2011/09/19/erdbeerkuchen-mit-grun-der-blogaward/
Lieben Gruß!
29. September 2011 at 12:59
Oh wow danke dir. 🙂 Ich sollte öfter mal vorbeischauen. Seh mir das mal richtig an, wenn ich Zeit hab und keine Vorlesung. 😉